Edwin Zerbe

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Edwin Kurt Bringfried Zerbe (* 22. August 1916 in Wiesbaden-Rambach; † 13. Oktober 1992 in Hannover) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD).

Nach dem Abitur 1935 am Realgymnasium in Wiesbaden nahm Zerbe ein Studium der Rechtswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main auf, das er aber 1936 unterbrach, um Reichsarbeitsdienst leisten zu können. Anschließend trat er in die Wehrmacht ein. Er nahm von 1939 bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, wurde 1942 zum Hauptmann ernannt und als Abteilungskommandeur eingesetzt. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft setzte Zerbe sein Studium fort, das er 1948 mit dem ersten und 1951 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Anschließend trat er in den hessischen Staatsdienst ein, arbeitete zunächst als Justitiar beim Regierungspräsidenten in Wiesbaden und war von 1951 bis 1955 als Referent für die hessischen Universitäten und Hochschulen beim Kultusministerium in Wiesbaden tätig. Seit 1970 arbeitete er als Rechtsanwalt. Außerdem war er seit 1960 Mitglied der Synode der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck.

Zum 1. Mai 1935 war Zerbe in die NSDAP eingetreten. Er war zudem SA-Mitglied.[1]

Zerbe hatte sich 1945 der SPD angeschlossen, war von 1948 bis 1954 stellvertretender Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Wiesbaden und wurde 1958 zum Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Hersfeld gewählt.

Zerbe war von 1948 bis 1955 Ratsmitglied der Stadt Wiesbaden. Er wurde später in den Kreistag des Kreises Hersfeld-Rotenburg gewählt und amtierte dort von 1972 bis 1986 als Kreistagsvorsitzender. Von 1958 bis zum 23. November 1965 sowie von 1970 bis 1978 war er Mitglied des Hessischen Landtages. Bei der Bundestagswahl 1965 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 2. Mai 1967 angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis Hersfeld.

Öffentliche Ämter

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Zerbe amtierte von 1955 bis 1970 als Landrat des Kreises Hersfeld. Anschließend war er bis 1972 Erster Kreisbeigeordneter des Kreises Hersfeld-Rotenburg.

  • 1972: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • 1979: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 439–440 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 423.
  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 985.

Einzelnachweise

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  1. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hessischer Landtag, Wiesbaden 2013, S. 25, 34. (Online)